Herbst (in der Moosfarm)

Willkommen in der “goldenen Jahreszeit” 

Am Wochenende steht nach dem meteorologischen Herbstanfang am 1. September auch der kalendarische oder astronomische bevor. “Zu diesem Zeitpunkt ist die sogenannte Tag-und-Nacht-Gleiche (lateinisch Äquinoktium), das heißt Tag und Nacht sind etwa gleich lang: 12 Stunden”. Genau genommen beginnt die Jahreszeit “sozusagen zweimal” – aber es existiert sogar eine dritte Art: der phänologische Herbstanfang. Dieser Kalender unterscheidet drei verschiedene Phasen, nämlich in Frühherbst, Vollherbst und Spätherbst. “Wann sie jeweils beginnen, wird von der Entwicklung der Pflanzen bestimmt”, wie z.B. auf Basis der Reife von Esskastanie und der Blüte von Herbstzeitlosen im Frühherbst, der allgemeinen Verfärbung des Laubs im Vollherbsts und des Endens der Vegetationszeit und des Laubabwurfs von Pflanzen allgemein im Spätherbst.

Und auch, “wenn sich der Sommer in diesem Jahr nicht so richtig verabschieden wollte, die innere Uhr der Bäume ließ sich von Temperaturen teils über 20 Grad nicht beirren”. Damit zieht mit dieser Jahreszeit nicht nur die “goldene Jahreszeit” und die Erntezeit ein, sondern auch ein Übergang (der Natur) in den nahenden Winter. “Die Natur verändert sich”: Das zunächst leuchtende, farbenprächtige Schauspiel der Wälder und Bäume in warmen Tönen von Gelb, Orange und Rot, bedeutet auch: Die Blätter verlieren langsam ihre grüne Farbe. Diese Verfärbung markiert den Beginn des Prozesses, in dem sich die die Bäume auf den bevorstehenden Winter vorbereiten. Die Photosynthese wird heruntergefahren, Nährstoffe werden in die Wurzeln zurückgezogen, und schließlich lassen die Bäume ihre Blätter fallen. Diese Veränderungen sind Teil eines natürlichen Kreislaufs, der es den Bäumen ermöglicht, die kalten, entbehrungsreichen Monate zu überstehen und im Frühjahr wieder neu zu erblühen. 

Fotos: Aaron Burden, Dulcey Lima & Autumn Mott Rodeheaver von Unsplash

Willkommen im Grünen 

Bei uns in der Moosfarm zeigt sich die Natur ebenfalls in ihrer schönsten Pracht, aber auch: Grün! Die Moose erfreuen sich gegenüber anderen Pflanzen – besonders im Herbst und Winter – einiger klarer Vorteile. Während Bäume ihre Blätter verlieren und ihre Aktivität herunterfahren, bleiben Moose das ganze Jahr über grün und aktiv. Sie sind – als älteste Landpflanzen der Erde – robust und benötigen weniger Nährstoffe, da sie Wasser und Nährstoffe direkt aus der Luft aufnehmen. Zudem sind Moose nicht auf tief verwurzelte Systeme angewiesen, wodurch sie auch in eher kargen und steinigen Umgebungen gedeihen können. Sie sind zum einen erstaunlich entbehrungsfähig und zum anderen extrem effizient. In dieser Jahreszeit profitieren sie von der erhöhten Feuchtigkeit und bieten so oftmals einen „grünen Teppich”, selbst wenn Bäume ihre Blätter bereits abgeworfen haben.

Willkommen inmitten bester Luft 

Über diesen “grünen Teppich” freuen wir uns nicht nur in der Moosfarm, sondern auch in den Moosmodulen in den Biofiltern im Feld. Die Moose sind robust und wiederverwendbar – nach einer Kur in der Moosfarm können sie für weitere sechs Monate Luft reinigen, bevor sie wieder in die Farm zurückkehren.  

Fotos: GCS

Während die Moose in der Natur etwa vier Jahre benötigen, um zu einer dichten, sattgrünen Moosfläche zusammen zu wachsen, konnte die Zeit in der Moosfarm mittels spezieller Kultivierung und idealer Versorgungsbedingungen auf unter 12 Wochen verkürzt werden: Die Superpflanzen wachsen unter kontrollierten und besten Bedingungen inzwischen also etwa 16x schneller als in der Natur! 

Als Pioniere in der Moosanwendung dreht sich bei uns seit jeher alles um die unscheinbaren Superpflanzen. Green City Solutions hat für deren Kultivierung die weltweit erste vertikale Moosfarm aufgebaut, in der auf circa 1.200 Quadratmeter Moose in Form von innovativen Moosmatten wachsen. Dabei streben wir danach, immer bessere Moosarten und -mixe für den Zweck der Luftreinigung- und -erfrischung zu finden und zu erforschenAuch hier steht Nachhaltigkeit in der voll digitalisierten Moosfarm an erster Stelle. Der Einsatz von Wasser, Wärme und Elektrizität wird sensorisch überwacht und optimal gesteuert.  

Fotos: GCS

Im (Klima-)Wandel 

Die natürliche Luftreinigung, eine effiziente Kühlung für urbane Räume und der Schwammstadtgedanke spielen nicht nur im Hochsommer eine wichtige Rolle. Denn aufgrund des menschengemachten Klimawandel[s] verschieben sich die Jahreszeiten”. “In den vergangenen fünf Jahrzehnten begannen Frühling, Sommer und Herbst bei uns immer früher”, “gleichzeitig wird der Herbst aber auch immer wärmer […] aber auch sehr regnerisch”. Im vergangenen Jahr waren die Monate September bis Oktober in Süddeutschland die wärmsten seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen. Gemäß des Deutschen Wetterdiensts (DWD) war der Herbst 2023 “der zweitwärmste in Deutschland seit Messbeginn 1881”. 

Die Frischluft-Zonen auf Moosbasis reinigen nicht nur die Umgebungsluft, sondern sie sorgen auf Basis von Verdunstungskühlung auch für eine angenehmere Aufenthaltsqualität dank einer Temperaturverringerung von bis zu 4° Grad Kelvin (Celsius). Moose sind kleine Schwämme und können enorme Mengen an Feuchtigkeit speichern. Damit bilden sie einen idealen Baustein innerhalb des Regenwassermanagements.  

Ein „kleiner Alleskönner“: Das vermeintlich unscheinbare Moos „hat eine Vielzahl von besonderen Fähigkeiten“! 

Foto: GCS