Neue Studien zu Gesundheitsgefahren

“Die tödlichen Folgen des Klimawandels”:  Der Klimawandel verschärft viele globale Probleme, darunter die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden aufgrund von Hitze und Dürren. Diese haben nicht nur verheerende ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen, sondern auch schwerwiegende Folgen für die menschliche Gesundheit. Er wird „für Wälder und Menschen bedrohlicher“. Neue Studien zeigen u.a., dass die durch Rauch verursachte Luftverschmutzung immer häufiger zu vorzeitigen Todesfällen führt. So sorgen „Buschfeuer […] für fast 100.000 vorzeitige Todesfälle – jedes Jahr“.

Waldbrände und ihre Gesundheitsfolgen: Ein „wachsendes“ Problem

Waldbrände sind in den letzten Jahrzehnten durch den Klimawandel häufiger und intensiver geworden, ihre „Dynamik“ sei verstärkt. Höhere Temperaturen, längere Dürreperioden und veränderte Niederschlagsmuster begünstigen das Entstehen von Bränden weltweit. Während die unmittelbaren Schäden – wie der Verlust von Wäldern und die Zerstörung von Häusern – sichtbar sind, wird oft übersehen, welche gesundheitlichen Langzeitfolgen die damit verbundene Luftverschmutzung hat. Eine „unsichtbare Gefahr“.

Fotos: Chiara GuercioMalachi Brooks von Unsplash

„Mehr Brände, mehr Luftverschmutzung“

Die global häufigeren Waldbrände in Folge der Erderwärmung und die „damit einhergehende Luftverschmutzung bedroht immer mehr Menschen“. Zu diesen Ergebnissen kommen zwei Attributionsstudien mit Beteiligung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), publiziert im Fachjournal „Nature Climate Change“ (Studie 1 und Studie 2).

Gemäß des TAGESSPIEGEL legt eine der Analysen nahe, dass die durch Waldbrände freigesetzten Rauchpartikel im Jahr 2021 zu einer globalen Steigerung von Todesfällen geführt hätten. In den letzten zwei Jahrzehnten habe sich die Zahl der Toten, die infolge von Rauchbelastung durch Waldbrände sterben, verdoppelt. Weltweit „sterben jedes Jahr […] fast 100.000 Menschen vorzeitig“ aufgrund der Luftverschmutzung von Buschfeuern und Waldbränden „– und damit deutlich mehr, als durch die Feuer selbst umkommen“, wie u.a. der SPIEGEL berichtet.

Laut den Wissenschaftlern legen die Ergebnisse nahe, dass sich „die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch feuerbedingte Luftverschmutzung weltweit von etwa 46.400 pro Jahr in den Sechzigerjahren auf rund 98.750 pro Jahr im vergangenen Jahrzehnt“ erhöhte. „Jährlich mehr als 12.500 dieser Todesfälle ließen sich zuletzt dem Klimawandel zuschreiben“, so der SPIEGEL. „Unmittelbar durch Buschfeuer starben demgegenüber im vergangenen Jahrzehnt pro Jahr durchschnittlich etwa 90 Menschen“.
Auch die verbrannte Fläche sei größer, besonders in Wäldern.

Dabei sind nicht „alle Regionen der Erde gleichermaßen“ betroffen, aber eine „starke Zunahme“ sei den Autoren zufolge Südamerika, Australien und auch Europa zuzuschreiben, da „der Klimawandel zunehmend eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellt“ und der „Rauch häufiger auch dicht besiedelte Gebiete trifft“. Die Resultate der beiden Studien „passen“ zu einer Analyse aus dem Fachjournal Science. Demzufolge hätten „sich Flächenbrände zunehmend von tropischen Savannen in Wälder verlagert. Diese würden stärker brennen und dadurch größere Mengen schädlichen Rauches freisetzen“ und daher eine „erhebliche Bedrohungen für Menschen“ darstellen.

Fotos: DESIGNECOLOGIST Malachi Brooks von Unsplash

Luftverschmutzung und ihre Gesundheitsrisiken

„Gefährlich für die Gesundheit ist der Rauch“: Der enthaltene Feinstaub kann tief in die Lunge eindringen und eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verursachen können. Die Luftverschmutzung kann zu Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und einem erhöhten Krebsrisiko führen. Besonders betroffen sind dabei Kinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen. Langfristige Belastung kann chronische Erkrankungen verschlimmern und das Risiko eines vorzeitigen Todes erhöhen.

„Was viele vergessen“, betont Christopher Reyer, Forscher am PIK und Mitautor der Studie, sei, dass „die Auswirkungen des Rauches von Feuern […] nicht nur die Menschen dort [treffen,] wo es unmittelbar brennt – auch die städtische Bevölkerung leidet erheblich darunter“. Auch dort sorge die Rauchbelastung für „ernsthafte gesundheitliche Folgen“ und es „ist daher von großer Bedeutung, Emissionen zu verringern und das Feuermanagement zu verbessern, um die Auswirkungen von Bränden auf Ökosysteme, Volkswirtschaften und das öffentliche Gesundheitswesen auf der ganzen Welt zu verringern“.

Fotos: GCS

Warum natürliche Wege zur Klimaanpassung entscheidend sind

Natürliche und nachhaltige Anpassungsstrategien können sowohl die Widerstandskraft der Natur stärken als auch die menschliche Gesundheit schützen und so einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung und Entwicklung von lebenswerten und zukunftssicheren Städten leisten. Dazu zählen z.B.: (natürlicher) Waldschutz und Wiederaufforstung, natürliche Feuchtgebiete als Brandbarrieren und auch die Förderung einer naturbasierten Stadtplanung. Letzteres bietet eine Chance, um die Luftqualität zu verbessern und das Mikroklima zu regulieren. Gründächer, städtische Wälder und Grünflächen können helfen, die Hitze in urbanen Gebieten zu senken und gleichzeitig die Luft sauberer zu halten. Städte, die sich auf naturbasierte Lösungen konzentrieren, sind nicht nur besser gegen extreme Wetterereignisse gerüstet, sondern bieten auch gesundheitliche Vorteile für ihre Bewohner.

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