CityTrees in Differdingen
In der vergangenen Woche wurden die ersten zwei von insgesamt fünf CityTrees in der luxemburgischen Stadt Differdingen installiert. Damit steht auf dem „Place des Alliés“ in Oberkorn „seit Donnerstag der erste CityTree des Landes“, welchen die „Passanten bestaunen“ (Luxemburger Wort). Der zweite CityTree befindet sich „beim CHEM-Krankenhaus in Niederkorn“.
Fotos: GCS & Luxemburger Wort von
„Im Bestreben, die Luftqualität in der Stadt und damit die Gesundheit der Bevölkerung weiter zu verbessern und gleichzeitig den Zielen der NetZeroCities-Mission ein Stück näher zu kommen, stellt die Gemeinde Differdingen ab dem Sommer an verschiedenen Plätzen Moosfilteranlagen auf […]“, heißt es in der Juli-/Augustausgabe des „Le Magazine de la Ville de Differdange“, dem Stadtmagazin Diffmag.
„Überdies bieten die Installationen den Einwohnern schattige Sitzbänke“, schreibt das Magazin weiter. So würden es die „Filteranlagen erlauben […], die Lebensqualität auf versiegelten Flächen zu erhöhen, wo es nicht möglich ist, Bäume zu pflanzen“.
Dies trifft besonders auf den Place des Alliés in Oberkorn zu, „einem völlig versiegelten Platz“, denn „Grünflächen sucht man hier vergebens“. Und genau „deshalb entschied sich die Gemeinde für den außergewöhnlichen Holzkasten“.
Der „außergewöhnliche Holzkasten“ hat es – im wahrsten Sinne – „in sich“: Denn er ist ein multifunktionaler Moosfilter und -kühler, mit seinem Herzstück, dem Moosmodul. In einem solchen wächst bis zu 4 m² Moos, was gemäß Laut Leaf Area Index einer aktiven & reinigenden Moosfläche von 100 m² entspricht. Dank aktiver Ventilation und smarter Internet-of-Things-Technologie und Sensorik wird die „heiße und oftmals verschmutzte Stadtluft […] durch die Moose geleitet, dabei wird die Luft gereinigt und gekühlt und wieder ausgestoßen“.
„Rund um den Baum ist die Temperatur daher bis zu vier Grad Celsius niedriger als in der Umgebung“, so Tom Ulveling, Schöffe der Stadt Differdingen am Montag. „Zudem befinden sich im Innern der Kasten auch Messgeräte, die die Schadstoffe in der Luft messen und die Daten direkt an die zuständige Dienststelle der Gemeinde übermitteln“.
Foto: GCS
Insgesamt fünf dieser Frischluftfilter mit Zusatznutzen hat die Stadt Differdingen zunächst für ein Jahr gemietet, zwei wurden bereits an den genannten Standorten installiert. Diese bieten sich „optimal für den Einsatz […] an, denn die sind auf bebaute Plätze ausgelegt, die nicht mehr entsiegelt werden können, sprich auf denen es nicht möglich ist, neue Grünflächen zu schaffen“. Dabei „nehmen [sie] vergleichsweise wenig Platz in Anspruch und haben im Gegensatz zu gewöhnlichen Bäumen keine Wurzeln im Boden, was sie für versiegelte Plätze zur optimalen Lösung macht“.
Unser Geschäftsführer und Mitgründer Peter Sänger rechnet vor: „Es werden insgesamt fünf CityTrees im Stadtgebiet von Differdingen installiert, die so eine Gesamtleistung von ca. 25.000 m³ Luftumwälzung pro Stunde erbringen. Das entspricht ca. dem Atemluftvolumen von 50.000 erwachsenen Menschen. Darüber hinaus versorgen die Biofilter ihre Umgebung in Summe mit einer Kühlleistung von ca. 32.500 Watt – so, wie es in etwa 400 neu gepflanzte Straßenbäumen könnten“.
„So kreiert die Stadt als erste in Luxemburg fünf Aufenthaltsorte, an denen EinwohnerInnen wir BesucherInnen zusammenkommen, sitzen und verweilen können – bei bester Luft“, ergänzt er.
Denn im Nahbereich der Anlagen ist die Luft nicht nur bis zu 4°C/Kelvin kühler, sondern auch bis zu 82% sauberer und angereichert mit Sauerstoff. Moosige Frischluftzonen!
Fotos: GCS