Feinstaub, Wetterlagen und Entwicklungen

Silvester bringt neben Feierlichkeiten und Feuerwerk auch alljährlich eine massive Verschlechterung der Luftqualität mit sich. Besonders Feinstaubwerte steigen durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern rapide an. Doch wie sich die Feinstaubbelastung entwickelt, hängt stark von den Wetterbedingungen ab. Dieses Jahr zeigten sich je nach Region und Wetterlage deutliche Unterschiede.

Im vergangenen Jahr berichteten wir in „Frohes Neues (Nachhaltiges) Jahr?“ über die in Deutschland zum Jahreswechsel meistens vorherrschende – „dicke“ – Luft und Müllberge, denn Böller und Raketen sorgen für erhöhte Feinstaubwerte und Tonnen von Abfall. Zur Liste gehören auch verschreckte, traumatisierte Tiere, verletzte Menschen, Häuserbrände und die Umweltbelastung.

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Wie Wetterphänomene die Luftqualität beeinflussen

Wetterlagen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verteilung und Reduktion von Schadstoffen. Dieses Jahr war vielerorts eine Inversionswetterlage präsent, wie mehrere Quellen, darunter die Stuttgarter Zeitung und der Focus, berichteten. Dabei bleibt die wärmere Luft in höheren Schichten, während die kältere, schwere Luft am Boden liegt. Schadstoffe wie Feinstaub können nicht entweichen und sammeln sich in Bodennähe an. Besonders in Süddeutschland, etwa in München oder Stuttgart, führte diese Wetterlage zu extrem hohen Feinstaubwerten, wie die Ärztezeitung und der Spiegel berichten.

In anderen Regionen Deutschlands, wie Hessen, sorgte hingegen starker Wind und Regen für eine deutlich geringere Belastung. Laut dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) war die Luftverschmutzung dort in der Silvesternacht vergleichsweise gering.

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Feinstaubbelastung 2024/2025: Regionale Unterschiede
  • Süddeutschland: In Städten wie Stuttgart und Karlsruhe wurde aufgrund der Inversionswetterlage eine hohe Feinstaubkonzentration gemessen. Die Stuttgarter Zeitung hob hervor, dass in Stuttgart die Grenzwerte für Feinstaubpartikel (PM10) an einigen Messstationen um das Vierfache überschritten wurden.
  • Hessen: Durch windiges Wetter konnte die Feinstaubbelastung auf ein Minimum reduziert werden, wie das HLNUG und die Frankfurter Rundschau berichten.
  • Norddeutschland: Auch hier ließ schlechtes Wetter die Schadstoffe größtenteils verfliegen, wodurch die Luftqualität vergleichsweise gut blieb, so Wetter.com und die Zeit.
Gesundheitsgefahren und Alternativen zu Feuerwerk

Hohe Feinstaubwerte können gravierende gesundheitliche Folgen haben, darunter Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme und eine erhöhte Sterblichkeitsrate, wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) betont. Dieses Jahr wurde ein besonders hoher Anstieg von Notfalleinsätzen in Regionen mit schlechter Luftqualität beobachtet.

Die Resultate einer Yougov-Umfrage belegen: Die „Mehrheit der Deutschen lehnt Böllerei zu Silvester ab“. Auch einer „Forsa-Umfrage zufolge wünschen sich 59 Prozent der Menschen in Deutschland ein generelles Böllerverbot“. Die umwelt- und gesundheitsschädlichen Belastungen seien vor allem eines: „leicht vermeidbar“.

Kelly Sikkema

Foto: Kelly Sikkema von Unsplash

Die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte Anfang 2025 gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) „[n]ach der heftigen Silvesterknallerei mit fünf Toten und vielen Verletzten“ eine Petition für ein bundesweites Böllerverbot initiiert und dem Bundesinnenministerium übergeben. Die Petition wurde von fast 1,5 Millionen Menschen unterzeichnet und von „35 Organisationen getragen, darunter auch von der Deutschen Umwelthilfe, der Bundesärztekammer, dem Deutschen Tierschutzbund und dem Deutschen Naturschutzring“. „Eine weitere, ähnlich gerichtete Petition der Deutschen Umwelthilfe (DUH) kam auf 510.000 Unterstützer.“ Die GdP betonte, dass Feuerwerk zunehmend als Waffe gegen Polizisten eingesetzt werde und ein Verbot im Privatbereich ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit der Einsatzkräfte sei.

Eine Alternative zum traditionellen Feuerwerk sind beispielsweise Licht- und Drohnenshows, die sich in Städten wie Paris und Sydney bereits etabliert haben. Auch lasergestützte Projektionen und umweltfreundliche Bodenfeuerwerke werden zunehmend als Optionen diskutiert. Diese Methoden vermeiden Feinstaub und Lärm, bieten aber dennoch spektakuläre Erlebnisse.

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„Warum eigentlich kein Feuerwerk auf DOOH?“

… fragte sich die planus media GmbH bereits vergangenes Jahr. Zurecht, denn Digital Out-of-Home spiele nicht „nur Werbung aus, sondern besticht auch durch flächendeckende Kommunikation in Echtzeit“, welche man so auch an Silvester für „den Jahres-Countdown mit anschließendem Feuerwerk über DOOH“ nutzen könne. Digitale Screens könnten in diesem Zusammenhang „gleich mehrere Vorteile“ bieten:

  • „DOOH erreicht 81% der Bevölkerung innerhalb einer Woche. Ein Großteil der Deutschen wäre wohl live dabei.
  • Keine Luftverschmutzung durch Feinstaub von Böllern und Raketen. DOOH ist ja bekanntlich das umweltfreundlichste Medium.
  • Hunde, Katzen und andere Tiere verbringen eine ruhige Nacht.
  • Und günstiger ist es allemal. Denn wir Deutschen investierten letztes Jahr unvorstellbare 180 Mio. € in Feuerwerk.“ (Quelle)

(Die einzigen zu bedenkenden Herausforderungen seien die eher geringe Verbreitung im ländlichen Raum sowie die oftmals fehlende auditive Begleitung der „lauten Kracher“.)

Doch Auffallen geht auch anders. Auffallen geht digital. Auffallen geht auch grün! Erfahrt mehr zum ersten klimapositiven Außenwerbenetz unter

Fotos: Joe Yates von Unsplash & GCS

Und nun?

Die Luftqualität an Silvester bleibt ein viel diskutiertes Thema, das stark von regionalen Wetterlagen abhängt. Während in einigen Gebieten die Feinstaubbelastung durch ungünstige Wetterphänomene gefährlich anstieg, war sie anderswo dank Wind und Regen moderat. Die langfristige Reduktion der Belastung erfordert jedoch ein Umdenken, etwa durch den Verzicht auf Feuerwerk und die Nutzung umweltfreundlicher Alternativen.

In Deutschland wurden im Januar 2025 aufgrund einer Inversionswetterlage erhöhte Feinstaubwerte gemessen, insbesondere in Städten wie Düsseldorf, Köln und Ratingen. Diese meteorologische Situation führte zu einer Ansammlung von Schadstoffen in Bodennähe, was die Luftqualität beeinträchtigte und gesundheitliche Bedenken hervorrief.

Lösungsansätze und Vermeidungsstrategien

Die Bekämpfung von Luftverschmutzung und die Abschwächung der Auswirkungen von Temperaturextremen erfordern umfassende und innovative Ansätze. Die Integration natürlicher Lösungen in städtische Infrastrukturen bietet eine vielversprechende Strategie. Die modularen Frischluftkonzepte filtern Schadstoffe aus der Luft und senken gleichzeitig die Umgebungstemperatur. Diese „grünen Lungen“ der Städte können einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Luftverschmutzung und Verbesserung des Mikroklimas leisten.

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