Neues aus der Moosfarm und dem Mooslabor
Anfang Juni waren sie das “Lebewesen der Woche” in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, bei uns sind sie das ganze Jahr der Star: die Moose.
Zum heutigen Moos-Montag gibt es also Moosiges aus dem Mooslabor und von Cord Riechelmanns im Artikel über “die Eigenheiten der Moose, die in 22.000 Arten fast die ganze Erde besiedeln.” Denn sie „können praktisch überall wachsen”, “gedeihen auf Erde, nacktem Felsgestein, auf Holz und auf der Rinde von Bäumen”, “Spezialisten” sogar auf “schwermetallhaltigen Untergründen”.
Doch trotz der erstaunlichen Fähigkeiten “droht ihnen in den nächsten Monaten aufgrund der vorhergesagten Trockenheit eine eher karge Phase”, denn “ihr Wachstum hängt direkt vom Wasser ab”.
Aber sie werden nicht ohne Grund Überlebenskünstler genannt! Denn Moose sind in der Lage, “bis zu 98 Prozent ihrer Feuchtigkeit” zu verlieren und dennoch zu überleben. „Gegen den Tod durch Trockenheit sind die meisten Moose weitgehend immun. Man hat schon Moose, die 40 Jahre lang in einer Naturaliensammlung verstaubt und vergessen waren, durch einen Tropfen Wasser in einer Petrischale wieder zum Leben erweckt”!
Das Besondere liegt in der “Einfachheit ihres Körperbaus ohne Wurzeln oder Stütz- und Leitsysteme” begründet. Dies und “auch ihre große Toleranz gegenüber Feuchtigkeitsschwankungen” ist historisch begründet: “Die aus Grünalgen hervorgegangenen Moose waren […] vor 350 Millionen Jahren die ersten Pflanzen, die den Schritt vom Leben im Wasser aufs Land vollzogen. Und dabei war es zweifellos von Vorteil, dass sie so klein, wurzellos und wetterwendig waren. Dieser Vorteil hat sich bis heute erhalten […].“
Wie schrieb es die UNESCO so schön: „Die Natur ist eine Bibliothek, aus der wir lernen können“.
Moos ist eine sensible und komplexe Pflanze mit erstaunlichen Fähigkeiten. Daher ist es wichtig, diese kleinen Superhelden zu verstehen.
Die Moosforschung stellt einen großen Teil unserer täglichen Arbeit dar. Im Labor und der Moosfarm in Bestensee suchen wir nach optimalen Bedingungen, neuen Moosarten und deren Potenzial, Schadstoffe wie Feinstaub aus der Luft zu filtern.
Momentan analysieren wir zum Beispiel auch den optimalen pH-Wert zum Wachstum unserer Moosarten.
Moose haben als älteste Landpflanzen der Erde die lange Zeit ihres Bestehens genutzt, um sich erstaunliche Fähigkeiten anzueignen.
Mehr über die unscheinbare Superpflanze findet ihr hier und den außerdem den ersten Beitrag „Willkommen in unserem Mooslabor“.