Pollen.

Im Frühjahr erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf. Alles beginnt zu grünen und zu blühen. Die Tage werden länger, die ersten Blumen blühen, und die wärmenden Sonnenstrahlen sorgen für gute Laune. Doch nicht alle können diese Jahreszeit unbeschwert genießen. Für viele Menschen bedeutet der Frühling vor allem eines: den Beginn der Allergiesaison.

Pollenallergien gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. In Deutschland leiden über 10 Millionen Erwachsene und etwa 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche an saisonalen Beschwerden. Hinzu kommen zahlreiche Fälle von Asthma, die durch Pollen ausgelöst werden. Und die Zahlen steigen weiter: Laut dem Robert-Koch-Institut hat die Häufigkeit allergischer Erkrankungen seit den 1970er-Jahren stark zugenommen und bleibt auf einem hohen Niveau. Die Symptome reichen von Niesen und tränenden Augen bis hin zu ernsthaften Atemproblemen und Asthmaanfällen.

Doch Allergien betreffen nicht nur die Betroffenen selbst. Sie haben auch gesellschaftliche Auswirkungen: Jährlich entstehen in Deutschland etwa eine Million Fehltage durch Allergien, jede „zehnte Krankschreibung in Deutschland lässt sich auf eine Allergie zurückführen“, und 30.000 junge Menschen brechen ihre Ausbildung aufgrund allergiebedingter Beschwerden ab. Die wirtschaftlichen Kosten durch unbehandelte Allergien werden europaweit auf rund 100 Milliarden Euro geschätzt.

Aniket Bhattacharya

Foto: Aniket Bhattacharya

Klimawandel verschärft die Allergiesaison

Der Klimawandel spielt eine entscheidende Rolle bei der Verschärfung der Allergiesaison. Steigende Temperaturen, Luftverschmutzung und längere Trockenperioden sowie die Versiegelung in Städten begünstigen Allergien und verstärken Allergiesymptome. Sie führen dazu, dass Pollen früher freigesetzt werden, länger in der Luft bleiben und aggressiver werden: Denn „[a]ufgrund der klimatischen Veränderungen beginnt die Blüte allergologisch bedeutsamer Pflanzen immer früher, hört später auf und wird teils auch intensiver“.

Städte als Allergie-Hotspots

In Städten und urbanen Räumen sind die Auswirkungen von Allergien oft besonders stark spürbar. Gründe dafür sind die hohe Luftverschmutzung, versiegelte Flächen und der sogenannte „urbane Stress“, der Pflanzen dazu bringt, mehr Pollen zu produzieren. Schadstoffe wie Stickstoffdioxid (NO₂) können zudem neue Allergene in Pollen bilden, die sich an Feinstaubpartikel heften und so noch weiter verbreitet werden.

Besonders Kinder, ältere Menschen und Personen mit (Vor-)Erkrankungen leiden unter diesen Bedingungen. In Städten lebende Menschen spüren die Auswirkungen vermehrt und intensiver als in ländlichen Gebieten. Wer ständig niesen muss oder sich erschöpft fühlt, hat Schwierigkeiten, sich in Schule oder Beruf zu konzentrieren. Die gesundheitlichen und sozialen Folgen sind enorm.

Warum?

Ein wesentlicher Grund für das verstärkte Auftreten von Allergenen und das steigende „allergische Potential“ liegt in der Reaktion der Pflanzen auf Umweltstress. Sie produzieren als Anpassung mehr Pollen, beispielsweise durch den erhöhten CO₂-Gehalt in der Atmosphäre, schlechte Luftqualität mit hohen Schadstoffkonzentrationen und städtische Stressfaktoren wie „Trockenstress“ aufgrund versiegelter Flächen und Wassermangel.

Zusätzlich können abgasbedingt höhere Konzentrationen von Schadstoffen wie Stickstoffdioxid (NO₂) die Bildung neuer Allergene in Pollen fördern. Diese heften sich an Feinstaub- und Dieselabgaspartikel, was ihre Verbreitung und allergene Wirkung weiter verstärkt, wie APOTHEKE ADHOC berichtet.

Fotos: Freestocks, Brittany Colette & Joshua Manjgo von Unsplash

Die Schadstoffbelastung durch Ruß hat nicht nur Auswirkungen auf die Pflanzen und das Allergiepotential, sondern erhöht auch das Allergierisiko für Menschen. Bereits 2009 wies die Tagesschau in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Menschen, die in der Nähe von Hauptverkehrsstraßen leben, häufiger und stärker auf Pollen reagieren.

So „wird die Pollenallergie für den Menschen ein zunehmendes Problem, insbesondere in Regionen, in denen der Luftverschmutzungsgrad aufgrund des Verkehrs und der Urbanisierung steigt“, warnt The Guardian. Eine 2023 in PLOS One veröffentlichte Studie bestätigt zudem, dass Luftverschmutzung Pollen aggressiver und allergener machen kann. Wer in einer Umgebung mit hoher Schadstoffbelastung lebt, muss daher mit einer intensiveren Allergiesaison rechnen.

Lösungen für eine bessere Luftqualität

Die Bekämpfung von Allergien ist komplex, und oft bleibt Betroffenen nur die Linderung der Symptome durch Medikamente wie Nasensprays oder Antihistaminika. Eher an „der Ursache setzt eine Immuntherapie etwa mit Spritzen oder Tabletten (Hyposensibilisierung) an“.

Eine langfristige Lösung könnte jedoch in einer besseren urbanen Grünplanung liegen. Städte könnten beispielsweise Pflanzenarten bevorzugen, die weniger Pollen produzieren, eine geringe Blütezeit aufweisen oder weibliche Exemplare pflanzen, die keine Pollen freisetzen. Dies betrifft aber eher Baumpflanzungen – bei Gräsern und Kräutern sei die Realisierung komplexer, besonders außerhalb des privaten Bereichs. Außerdem betonen die Transforming Cities, dass auch „ein prozentual geringer Anteil sehr allergener Pflanzen am Gesamtbestand […] [genügt], um dennoch ein hohes Potenzial zu verursachen“. Die „Pollenstiftung“ fordert daher, dass die „Städteplanung […] also mehr denn je eines fokussierten allergologischen Blicks“ bedürfe.

Foto: GCS

Alternativen zur etablierten Stadtbegrünung

Einen innovativen Lösungsansatz bieten Moose. Die kleinen Pflanzen sind natürliche Luftfilter, die Feinstaub und Pollen aus der Luft entfernen können. Gleichzeitig erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit, was die Verbreitung von Pollen reduziert. Diese Frischluftzonen könnten besonders in städtischen Gebieten dazu beitragen, die Belastung für Allergiker zu senken und die Aufenthalts- und Lebensqualität zu verbessern.

Das Moosmodul als Herzstück der modularen und multifunktionalen Luftfilter verhilft Menschen an besonders belasteten urbanen Orten zu frischer Luft und damit zu mehr Gesundheit und Lebensqualität. Die natürlichen und bemerkenswerten Fähigkeiten von spezialisierten Moosen können dazu beitragen, Auswirkungen des Klimawandels zu mildern. Die innovativen und naturnahen Systeme bieten sich als ideale Ergänzung innerhalb der urbanen Grünplanung an.

Richtig eingesetzt, kann unsere Lösung dazu beitrageRichtig eingesetzt, kann unsere Lösung dazu beitragen,Richtig eingesetzt, kann unsere Lösung dazu beitragen, Wärmeinseln zu reduzieren, Feinstaubpartikel aus der Luft aufzufangen und das Regenwassermanagement zu unterstützen.

Aber auch bezüglich des Allergiepotentials bieten unsere natürlichen Luftfilter und -kühler Vorteile:

  • erleichterte Grünplanung, da Moose an sich keine Allergien hervorrufen
  • Luftreinigung umfasst auch Pollen – so wird der Gesamtdruck auf AllergikerInnen gesenkt
  • Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und kühlere Umgebungsluft führen für die umliegende Begrünung zu weniger (Trocken-)Stress
  • feuchtere Luft verringert die Distanzen von Pollentransport

Weitere günstige Effekte sind, dass

  • Pflanzen zur Schaffung einer angenehmen und beruhigenden (Lern-)Umgebung beitragen und die Aufenthaltsqualität insgesamt angenehmer wird
  • eine Abmilderung der Klimawandelfolgen durch Reduzierung von urbanen Hitzeinseln erreicht wird.

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