Eine unsichtbare Gefahr
Luftverschmutzung stellt eine der größten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit dar – insbesondere für Kinder.
Aktuelle Studien und Berichte zeigen alarmierende Zahlen: Jedes vierte Kind in Deutschland leidet unter gesundheitlichen Beschwerden, die auf schlechte Luftqualität zurückzuführen sind. Zahlen wie diese verdeutlichen die Notwendig- und Dringlichkeit, innovative Lösungen in urbanen Räumen einzusetzen, um u.a. die Luftqualität nachhaltig zu verbessern. Dies stellt sich z.B. auch für DAK-Vorstandschef Andreas Storm so dar: Die „Zahlen und die aktuell hohen Feinstaubkonzentrationen in vielen Regionen Deutschlands ein deutliches Zeichen: Es braucht eine höhere Aufmerksamkeit für die Themen Gesundheit und Klima“.
Daten der Europäischen Umweltagentur liefern ebenfalls „erschreckende Zahlen: Mehr als 1200 Kinder und Jugendliche sterben jedes Jahr in Europa an Luftverschmutzung“.

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Warum sind Kinder besonders gefährdet?
Luftverschmutzung trifft alle, doch manche schwerer als andere.
Zu den besonders schützenswerten und gefährdeten Bevölkerungsgruppen zählen Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Personen und Kinder. Kinder reagieren deswegen empfindlicher auf Luftverschmutzung, da sich ihre Lunge, ihr Gehirn und ihr Immunsystem noch in der Entwicklung befinden. Die Atemwege sind deshalb durchdringlicher. Zudem atmen Kinder schneller als Erwachsene, wodurch sie in Relation auf ihr Körpergewicht mehr Luft und damit auch mehr Schadstoffe aufnehmen.
Gesundheitsprobleme durch Luftverschmutzung: Ein besorgniserregender Trend
Laut „einer repräsentativen Forsa-Umfrage von Eltern und Kindern im Rahmen des DAK-Kinder- und Jugendreports“ leiden 25 % der Kinder in Deutschland an gesundheitlichen Problemen, die durch Luftverschmutzung verursacht werden.
Der UNICEF-Bericht „Danger in the air: How air pollution can affect brain development in young children“ (2017) listet global betrachtet einige dieser auf:
- Gesundheitliche Risiken: Zu den häufigsten Beschwerden zählen Kopfschmerzen, Atemwegserkrankungen wie Lungenentzündungen und Asthma, herabgesetzte Lungenfunktion, Kreislauf- und Schlafprobleme sowie (chronischer) Husten und allergische Reaktionen.
- Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung: Schadstoffe wie u.a. Feinstaub (PM2.5) können die Blut-Hirn-Schranke durchdringen, Entzündungen auslösen und die Gehirnentwicklung beeinträchtigen. Dies kann zu kognitiven Defiziten, Konzentrationsschwierigkeiten, Verhaltensproblemen und einem niedrigeren IQ führen.
- Langfristige Folgen: Kinder, die in verschmutzten Umgebungen aufwachsen, haben ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsverzögerungen, psychische Probleme wie Angststörungen und Depressionen sowie eine geringere Bildungschance.
Besonders betroffen sind Kinder in städtischen Gebieten, wo die Schadstoffbelastung durch Verkehr, Industrie und Heizungsanlagen besonders hoch ist (vgl. DAK-Gesundheit), „Kinder und Jugendliche aus Großstädten sind dabei häufiger betroffen als Mädchen und Jungen in Kleinstädten“.
Während23 % der Eltern angaben, dass ihre Kinder in den letzten sechs Jahren gesundheitliche Probleme durch schlechte Luftqualität hatten, bestätigten dies auch 32 % der Kinder selbst. Trotz dieser Zahlen bewerten 87 % der Eltern und 83 % der Kinder die Luftqualität in Deutschland als „sehr gut“ oder „eher gut“.
Bereits im Jahr 2018 warnte die ÄrzteZeitung, dass Luftverschmutzung „längst nicht nur ein Problem von Entwicklungsländern“ sei, sondern „auch in Ländern mit höherem Einkommen […] jedes zweite Kind unter fünf Jahren Feinstaubwerten ausgesetzt [ist], die über den Luftqualitätsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegen“.

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Auch für Gesamt-Europa liegen nach einem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) „erschreckende Zahlen“ vor, wie u.a. der Focus im März 2025 berichtete: „Die hohe Luftverschmutzung mit Schadstoffen wie Feinstaub führt in Europa jedes Jahr zum vorzeitigen Tod von mehr als 1200 Kindern und Jugendlichen. Außerdem steigert sie für Heranwachsende das Risiko für Krankheiten wie Asthma im weiteren Lebensverlauf erheblich.“
Luftverschmutzung in Deutschland: Grenzwerte und Realität
Die Europäische Union hat in den letzten Jahren die Grenzwerte für Luftschadstoffe verschärft, um die Gesundheit der Bevölkerung besser zu schützen. Dennoch zeigt ein Bericht der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dass Deutschland diese Grenzwerte in vielen Regionen weiterhin überschreitet. Besonders problematisch ist die unzureichende Transparenz der Bundesregierung, die das tatsächliche Ausmaß der Luftverschmutzung verschleiert (vgl. Deutsche Umwelthilfe). „Probleme mit zu hohen Schadstoffwerten gibt es dabei oft vor allem in den Städten.“
Die Tagesschau berichtet, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 2021 deutlich strengere Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide empfohlen hat. Diese Werte werden jedoch in Deutschland noch nicht flächendeckend eingehalten, was die Gesundheit von Millionen Menschen gefährdet – insbesondere die der Kinder (vgl. Tagesschau).
Und: „Die WHO-Richtwerte sind deutlich strenger gefasst als die Grenzwerte der EU.“
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Höhere Aufmerksamkeit und innovative Lösungen
„Es müsse mehr für den Schutz der kindlichen Gesundheit vor den negativen Folgen der Luftverschmutzung getan werden, erklärte die in Kopenhagen ansässige EU-Behörde. Trotz Verbesserungen in den vergangenen Jahren liege die Belastung mit verschiedenen Schadstoffen in vielen Ländern weiter hartnäckig über den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerten“.
Eine Studie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) zeigte 2024, dass bspw. die Luftqualitätsverbesserung durch Umweltzonen positive Auswirkungen auf die mentale Gesundheit und die Bildung(serfolge) als auch die soziale Gerechtigkeit hatte – zuzüglich der positiven ökologischen Effekte.
- Diagnosen von Depressionen gingen um 3,5 % zurück, Angststörungen nahmen um 4,2 % ab, Facharztbesuche bei Psychiaterinnen und Psychotherapeutinnen sanken um 7,4 %. Auch die Antidepressiva-Verordnungen reduzierten sich.
- Nach der Einführung von Umweltzonen stieg der Anteil der Grundschüler:innen, die aufs Gymnasium wechselten, was die Schlussfolgerung zuließ, dass eine bessere Luftqualität die kognitive Leistungsfähigkeit und Lernfähigkeit von Kindern fördere.
- Umweltzonen verbessern die Lebensqualität in städtischen Gebieten, die oft von ärmeren Bevölkerungsgruppen bewohnt werden. Dadurch können Ungleichheiten in Bildung und Gesundheit verringert werden.
Nach EEA-Experte für Umwelt und Gesundheit, Gerardo Sanchez, können zwei Ansätze helfen: Der effektivste Weg, Kinder besser zu schützen, bestehe darin, die Luftverschmutzung direkt an der Quelle zu verringern, beispielsweise im Verkehr, in der Industrie und bei Heizsystemen. Zusätzlich sei es sinnvoll, gezielt die Luftqualität in der Umgebung von Schulen und Kindergärten zu verbessern, etwa durch die Schaffung von mehr Grünflächen.
Dies bestätigte der globale UNICEF-Bericht, dessen Handlungsempfehlungen u.a. die Reduzierung der Luftverschmutzung, Schutzmaßnahmen für Kinder durch Verbesserung der Luftqualität in Schulen und Wohngebieten, Zugang zu Grünflächen und bessere Belüftungssysteme sowie Aufklärung und Monitoring der Eltern und Gemeinden.
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Denn das Problem der Luftverschmutzung und auch Hitze (be)treffen alle – und manche schwerer als andere. Außer Vorerkrankte und älteren Personen reagieren vor allem Kita-Kinder, Schülerinnen und Schüler empfindlicher auf hohe Temperaturen und Luftschadstoffe und müssen besonders beschützt werden. Doch Bildungseinrichtungen wie Schulen befinden sich oft in Stadtzentren, umgeben von Straßen. Dazu kommt: Pausenhofflächen sind typischerweise versiegelte Flächen mit wenig Grün oder schattenspendenden Bäumen, da diese klassische Begrünung nur schwer zu implementieren und zu halten ist.
Pflanzenklimaanlagen für alle – und besonders die Kleinsten
Wir wollen saubere und frische Luft für diejenigen, die besonders unter Luftverschmutzung leiden – an Orten, wo möglichst zahlreiche Personen von der sauberen und kühlen Luft profitieren.
Um die Luftqualität in Städten nachhaltig zu verbessern, sind innovative Ansätze gefragt. Green City Solutions hat mit seinen Moosfiltern eine wegweisende Technologie entwickelt, die Schadstoffe aus der Luft filtert. Sie bieten nicht nur eine effektive Lösung zur Verbesserung der Luftqualität, sondern tragen auch zur Klimaanpassung bei. Sie kühlen die Umgebungstemperatur, erhöhen die Luftfeuchtigkeit und schaffen grüne Oasen in urbanen Räumen. Besonders in stark belasteten Gebieten wie Schulhöfen, Spielplätzen und Wohngebieten können die Moosfilter einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten.

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Von schulnahen Projekten in Deutschland und UK verfügt Green City Solutions bereits über umfangreiche Erfahrungen und erfreut sich an positiven Rückmeldungen sowohl von Eltern als auch den Kindern zu den Frischluft-Konzepten rund um die Schulumgebung.
„Die innovative und natürliche Lösung, der weltweit erste, aktive Luftfilter auf Moos-Basis, erzeugt auf einer Grundfläche von nur 9 m² die gleiche Wirkung wie 81 Bäume und eine Kühlleistung von bis zu 6.500 W/h. So wird nicht nur die Umgebungsluft nachhaltig von Schadstoffen befreit, sondern an warmen Sommertagen auch um bis zu 4°C abkühlt. Wir freuen uns daher sehr, dass die Installationen vor den Schulen und der Kita in Schönefeld zur Verbesserung des Lernumfelds einer besonders schützenswerten Personengruppe beitragen“, so Geschäftsführer und Mitgründer von Green City Solutions, Peter Sänger.
Beispielsweise Pausenhofflächen seien „typischerweise verdichtet, und klassische Begrünung ist nur schwer zu implementieren und zu halten“, erklärt der Firmengründer. „Die Moose zur Kühlung und Reinigung der Luft für Bildungseinrichtungen zu nutzen war uns von Beginn an ein Wunschszenario. Kinder wollen raus, egal ob die Sonne scheint, gerade in der Mittagspause kann die Temperatur extrem sein, wir schaffen Räume, wo sich die Kinder im Freien aufhalten und erholen können – vor allem dort, wo Baumpflanzungen keine sinnvolle Alternative bieten“.
Pflanzenklimaanlage auf dem Pausenhof
„Gemeinsam mit dem innovativen Team von Green City Solutions setzen wir modernen Klimaschutz sukzessive um“, sagte Bürgermeister Christian Hentschel.
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„Gut Durchatmen am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium“
„Den inzwischen fühlbaren Veränderungen im Klima, müssen wir uns mit innovativen Ideen stellen“, sagte Dirk Lukrafka, Bürgermeister der Stadt Velbert, im August 2021.
Fotos: GCS
„Der CityTree ist richtig cool, weil er die Luft reinigt, sodass wir saubere Luft atmen und spielen können.“
„Unsere Mission ist es, eine Lösung für besonders belastete innerstädtische Räume zu finden, damit möglichst viele Menschen saubere Luft atmen können“, erklärt Peter Sänger, Mitgründer und CEO von Green City Solutions. „Und wir freuen uns, dass in diesem Fall besonders Kinder von der verbesserten Luftqualität profitieren.“
Fotos: GCS
Gemeinsam für saubere Luft
Die alarmierenden Zahlen zur gesundheitlichen Belastung von Kindern durch Luftverschmutzung verdeutlichen die Notwendigkeit eines schnellen Handelns. Neben politischen Maßnahmen und strengeren Grenzwerten sind innovative Technologien ein wichtiger Baustein, um die Luftqualität in urbanen Gebieten, in denen sich viele Personen aufhalten, nachhaltig zu verbessern.
Die Gesundheit unserer Kinder und zukünftiger Generationen hängt davon ab, wie wir heute mit den Herausforderungen der Luftverschmutzung umgehen. Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam für saubere Luft zu sorgen.
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